Vorstehhunde

Kurzhaariger Deutscher Vorstehhund Hector IV (Aus Corneli, Die Deutschen Vorstehhunde, 1884)
Kurzhaariger Deutscher Vorstehhund Hector IV (Aus Corneli, Die Deutschen Vorstehhunde, 1884)

 

Die Vorstehhunde sind wahre Allrounder unter den Jagdhunden und gehören somit zu den Vollgebrauchshunden. Sie werden hauptsächlich bei der Niederwildjagd genutzt. Bei der Entenjagd stöbern die Hunde Enten aus dem Schilf und suchen nach krankgeschossenen Stücken, die sie dem Jäger zuverlässig apportieren. Dabei scheuen diese Jagdhunde auch keine Wasserarbeit und sind sehr passioniert. Die Bezeichnung Vorstehhund kommt von der Eigenschaft des Vorstehens, welche jede der zu den Vorstehhunden gehörige Rasse beherrrscht. Beim Vorstehen verharren die Hunde regungslos und weisen mit angewinkelter Vorderpfote in die Richtung in der sie Witterung von einem vor ihnen befindlichen Hasen, Fasan oder Rebhuhn aufgenommen haben. Der Jäger hat im Anschluss die Möglichkeit das Wild aus seiner Deckung herauszudrücken und so zu Schuss zu kommen. Diese Art der Feldjagd macht Vorstehhunde zu einem unverzichtbaren Jagdhelfer vor dem Schuss.  Auch bei Herbstjagden werden sie gerne zum Stöbern oder bei der Nachsuche auf krankgeschossenes Schalenwild eingesetzt.  Den verschiedenen Vorstehhunderassen ist gemeinsam, dass sie sich in ihrer Arbeitsweise kaum von einander unterscheiden, dennoch unterscheidet man äußerliche Merkmale wie Haar, Farbe, Form und Größe.

 

Hier eine Übersicht aller im JGHV geführten Vorstehhunderassen (Stand 2018):

 

Deutsche Vorstehhunde:

Deutsch Kurzhaar, Deutsch Langhaar, Weimaraner, Deutsch Drahthaar, Deutsch Stichelhaar, Griffon, Pudelpointer, Große Münsterländer und der Kleine Münsterländer

Englische Vorstehhunde:

Pointer, English Setter, Irish Setter, Gordon Setter

Französische Vorstehhunde:

Épagneul Breton, Épagneul Picard, Braque Français, Barbet, Braque de l'Ariège, Braque d'Auvergne,

Braque du Bourbonnais, Épagneul Francais, Braque St. Germain,  Épagneul Bleu de Picardie, Épagneul Pont Audemer

Ungarische Vorstehhunde:

Magyar Vizsla


Italienische Vorstehhunde:

Spinone Italiano

 

All diese Jagdhunde können in Zuchtvereinen oder bei Prüfungsvereinen des JGHV die Verbandsjugendprüfung (VJP), die Vollgebrauchshundeprüfung (VGP) und die Herbstzuchtprüfung (HZP) absolvieren. Anschließend können noch besondere Leistungsnachweise, unter anderem erschwerte Nachsuchenprüfung, Bringtreueprüfung, Verlorenbringer, Härtenachweis und Lautjagernachweis erbracht werden.  

Quelle: Becker, Dr. J., Lexikon der Jagdhunderassen, 2008 Cadmos Verlag